Die Krickente – Zierlich aber farbenfroh

Die Krickente (Anas crecca) ist die kleinste in Europa heimische Schwimmente und fällt durch ihre zierliche Gestalt und das lebhafte Flugbild auf. Sie besiedelt eine Vielzahl von Feuchtgebieten und ist vor allem während der Zugzeit und im Winter vielerorts zu beobachten. Trotz ihrer geringen Größe ist sie äußerst robust und anpassungsfähig.

 

Größe: 34–38 cm
Gewicht: 250–400 g
Spannweite: 58–64 cm
Erscheinungsbild: Männchen mit kastanienbraunem Kopf und auffälligem grünem Augenstreif; graues Körpergefieder mit feiner Zeichnung; Weibchen unscheinbar braun gemustert mit heller Gesichtsfleckung
Art: Schwimmente aus der Familie der Entenvögel (Anatidae)
Lebensraum: Flache Seen, Sümpfe, Feuchtwiesen, Überschwemmungsgebiete und geschützte Küstenregionen – sowohl in naturnahen als auch in landwirtschaftlich genutzten Landschaften

 

Krickenten sind flinke, wendige Flieger und halten sich meist in kleinen Gruppen auf. Ihre leisen, pfeifenden Rufe und das ruhige Schwimmverhalten machen sie zu eher unauffälligen, aber faszinierenden Begleitern an Gewässern. Ihre weite Verbreitung und das charakteristische Aussehen der Männchen machen sie besonders im Winter zu einem beliebten Beobachtungsziel für Naturfreunde.

Vorkommen

 

Die Krickente ist in Europa, Asien und Teilen Nordafrikas weit verbreitet. Als Zugvogel verbringt sie den Sommer vor allem in nördlichen Brutgebieten wie Skandinavien, dem Baltikum, Russland und Nordosteuropa. Im Herbst zieht sie in südlichere Regionen, darunter Mitteleuropa, den Mittelmeerraum und Westafrika. In Deutschland ist sie vor allem im Winterhalbjahr zu beobachten. Ihr Lebensraum umfasst flache Seen, Feuchtwiesen, Überschwemmungsflächen und ruhige Uferzonen. Während des Zuges und im Winter ist sie auch in küstennahen Gebieten und auf größeren Binnengewässern anzutreffen.

 

Nahrung und Verhalten

 

Krickenten ernähren sich überwiegend pflanzlich, fressen aber auch kleine wirbellose Tiere. Zu ihrer Nahrung zählen Samen, Wasserpflanzen, Algen, Insektenlarven, Krebstiere und Weichtiere. Sie gründeln häufig in flachen Gewässern oder suchen am Ufer nach Nahrung. Dabei sind sie oft in lebhaften, kleinen Trupps unterwegs, die regelmäßig gemeinsam auffliegen – ein Verhalten, das sie besonders agil und aufmerksam wirken lässt.

 

Außerhalb der Brutzeit leben Krickenten gesellig in größeren Schwärmen. Während der Balz zeigen die Männchen auffällige Verhaltensweisen wie Nicken, Drehen und leises Pfeifen, um die Weibchen zu beeindrucken. Trotz ihrer geringen Größe sind Krickenten äußerst wendige Flieger und beeindrucken durch ihr schnelles, ruckartiges Flugbild.

Brutzeit und Aufzucht

 

Die Brutzeit der Krickente beginnt je nach Verbreitungsgebiet im späten Frühjahr, meist ab Mai. Das Weibchen baut ihr Nest gut versteckt in dichter Vegetation nahe am Wasser, gelegentlich aber auch in größerer Entfernung, etwa auf Wiesen oder in sumpfigem Gelände. Das Nest wird aus trockenem Pflanzenmaterial gebaut und mit Daunen ausgepolstert.

Ein Gelege besteht in der Regel aus 8–11 Eiern, die das Weibchen allein über einen Zeitraum von etwa 21–23 Tagen bebrütet. Während dieser Zeit bleibt das Männchen in der Nähe, zieht sich jedoch meist bald nach Beginn der Brut zurück.

Nach dem Schlüpfen verlassen die Küken bereits kurz darauf das Nest und werden vom Weibchen zum Wasser geführt. Als Nestflüchter sind sie von Beginn an selbstständig in der Nahrungssuche, bleiben aber eng bei der Mutter, die sie gegen Gefahren verteidigt. Die Jungvögel sind nach etwa 35–40 Tagen flugfähig.

 

Krickenten führen in der Regel nur eine Jahresbrut. In günstigen Jahren oder bei frühem Brutbeginn kann es vereinzelt zu Nachgelegen kommen.

Die Krickente verfügt über charakteristische Lautäußerungen, die besonders während der Balzzeit gut zu hören sind. Das Männchen gibt dabei einen hellen, zweisilbigen, pfeifenden Ruf von sich – oft als „krieh“ oder „twie-twie“ beschrieben –, der vor allem im Frühling in den Brutgebieten zu hören ist. Dieser Balzruf ist weich, melodisch und deutlich leiser als das Quaken der Stockente, aber dennoch auffällig und unverwechselbar.

Das Weibchen hingegen äußert sich eher zurückhaltend mit leisen, rauen Lauten, etwa einem heiseren „räck“ oder „krärr“, vor allem zur Kontaktaufnahme mit den Küken oder zur Warnung bei Gefahr.

 

Außerhalb der Brutzeit sind Krickenten meist still, besonders im Winter. Ihre Rufe fügen sich dezent in die Klanglandschaft ruhiger Feuchtgebiete ein – ein feines akustisches Zeichen ihrer Anwesenheit, das vor allem aufmerksame Beobachter wahrnehmen.

Meine Fotografie

Jedes Foto ist für mich eine Momentaufnahme der oft flüchtigen, aber magischen Augenblicke, die die Natur uns schenkt. Meine Motivation ist es, die Schönheit und Einzigartigkeit unserer Welt sichtbar zu machen und Menschen dafür zu begeistern, sie zu schützen und zu bewahren.