Der Rothalstaucher – Farbenprächtig und gut getarnt

Der Rothalstaucher (Podiceps grisegena) ist ein mittelgroßer, kompakter Wasservogel aus der Familie der Lappentaucher. Er fällt besonders während der Brutzeit durch sein prachtvolles Gefieder und sein eindrucksvolles Balzverhalten auf. Mit seinem schlanken Hals, der markanten rostroten Färbung und dem scharfen, schnurgeraden Schnabel ist er auf ruhigen Gewässern gut zu erkennen. Trotz seiner auffälligen Erscheinung lebt er meist eher verborgen – gut versteckt im Schilf und fern menschlicher Störungen.

 

Größe: 40–50 cm
Gewicht: 700–900 g
Spannweite: 77–85 cm
Erscheinungsbild: Im Prachtkleid mit rostrot gefärbtem Hals, grauschwarzem Kopf, weißer Wangenpartie und hellem Bauch; im Schlichtkleid deutlich unauffälliger grau-weiß
Art: Lappentaucher aus der Familie der Podicipedidae
Lebensraum: Flache, nährstoffreiche Seen, Teiche, Moorgewässer mit Schilf- oder Röhrichtzonen; im Winter auch an ruhigeren Küstengewässern

Vorkommen

 

Der Rothalstaucher ist in Eurasien und Nordamerika verbreitet. In Europa reicht sein Brutareal von Skandinavien bis in Teile Mitteleuropas – inklusive Nord- und Ostdeutschland. Er bevorzugt mittlere bis große Stillgewässer mit dichter Randvegetation und ruhigen Buchten. Während der Wintermonate zieht er in eisfreie Regionen – häufig an größere Seen, Flussmündungen oder geschützte Küstenabschnitte. In Deutschland ist er regional ein regelmäßiger Brutvogel, aber vielerorts selten und auf störungsarme Gewässer angewiesen.

 

Nahrung und Verhalten

 

Rothalstaucher sind geschickte Taucher, die ihre Nahrung unter Wasser erbeuten. Sie ernähren sich vorwiegend von kleinen Fischen, Wasserinsekten, Schnecken und Krebstieren. Ihre Jagd erfolgt tauchend mit kräftigen Beinschlägen, oft in kurzen Intervallen hintereinander. Sie können mehrere Meter tief und über eine halbe Minute lang unter Wasser bleiben.

Charakteristisch ist ihr ruhiges, gleitendes Schwimmen mit aufrechter Haltung sowie das Balzverhalten im Frühjahr: Partner führen synchrone Bewegungen, Kopfwippen und gegenseitiges Präsentieren von Wasserpflanzen durch. Außerhalb der Brutzeit sind Rothalstaucher meist einzelgängerisch oder paarweise unterwegs. Im Winter sind sie oft still und halten sich bevorzugt in offenen Wasserflächen fern der Ufer auf.

Brutzeit und Aufzucht

 

Die Brutzeit beginnt im Mitteleuropa ab April und reicht bis in den Juli. Das Nest wird als schwimmende Plattform aus Pflanzenteilen im dichten Schilf oder auf seichtem Wasser gebaut – meist gut getarnt und durch Pflanzenmaterial beschattet. Beide Eltern sind am Nestbau beteiligt.

Ein Gelege besteht meist aus 3–5 Eiern, die abwechselnd von beiden Partnern etwa 22–25 Tage bebrütet werden. Nach dem Schlupf tragen die Eltern die Küken häufig auf dem Rücken, während sie gemeinsam nach Nahrung tauchen. Die Jungvögel sind Nestflüchter, aber in den ersten Lebenswochen stark auf elterliche Fürsorge angewiesen. Mit etwa 45–50 Tagen sind sie selbstständig und flugfähig.

Stimme

 

Der Rothalstaucher ist außerhalb der Brutzeit meist stumm. Während der Balz und Revierverteidigung gibt er jedoch raue, durchdringende Rufe von sich – oft als „krärr“ oder „korr-korr“ lautmalerisch beschrieben. Diese Laute klingen krächzend bis heiser und tragen gut über die Wasserfläche.

Die Rufe dienen der Partnerbindung, der Abwehr von Eindringlingen und der Abstimmung bei der Jungenführung. Besonders im Frühjahr kann man die typischen, rauen Rufe in den frühen Morgenstunden oder in der Dämmerung aus der Schilfzone hören – dann wirkt der sonst so stille Vogel akustisch deutlich präsenter.

Meine Fotografie

Jedes Foto ist für mich eine Momentaufnahme der oft flüchtigen, aber magischen Augenblicke, die die Natur uns schenkt. Meine Motivation ist es, die Schönheit und Einzigartigkeit unserer Welt sichtbar zu machen und Menschen dafür zu begeistern, sie zu schützen und zu bewahren.