Der Kiebitz – Luftakrobat der Wiesen

Der Kiebitz (Vanellus vanellus) ist mit seinem schimmernden Gefieder, der markanten Federhaube und seinem auffälligen Balzflug einer der charakteristischsten Wiesenvögel Europas. Er vereint Eleganz und Energie: Mit flatternden, wendigen Flugbewegungen und lautem „Kiwitt!“-Ruf zieht er im Frühling über Wiesen und Felder und kündigt den Beginn der Brutsaison an.

Einst ein vertrauter Anblick in der offenen Kulturlandschaft, ist der Kiebitz heute vielerorts selten geworden. Sein Bestand nimmt ab, vor allem durch den Verlust geeigneter Brutflächen. Dennoch bleibt er ein Symbol für lebendige Feuchtwiesen und die Vielfalt der Agrarlandschaft.

 

Größe: 28–31 cm
Gewicht: 150–300 g
Spannweite: 67–87 cm
Erscheinungsbild: Schwarz-weißes Gefieder mit grünlich-violettem Glanz, auffällige Federhaube, breitrundflügeliger Flug, kurzer Schnabel, rosa Beine
Art: Regenpfeiferart aus der Familie der Regenpfeifer (Charadriidae)
Lebensraum: Feuchtwiesen, Ackerflächen, Weiden, Moorlandschaften und überschwemmte Niederungen

Vorkommen

 

Der Kiebitz brütet in weiten Teilen Europas und Asiens. In Mitteleuropa war er einst weit verbreitet, doch durch Entwässerung, intensive Landwirtschaft und frühen Mähzeitpunkt sind viele seiner Lebensräume verloren gegangen.

 

Heute findet man ihn noch in feuchten Grünlandgebieten, an Mooren, Überschwemmungsflächen und auf extensiv bewirtschafteten Äckern. Im Winter ziehen viele Kiebitze in mildere Regionen Westeuropas oder an die Mittelmeerküsten. In besonders warmen Wintern bleiben einige auch in Deutschland.

 

Nahrung und Jagdverhalten

 

Kiebitze sind Bodenfresser, die ihre Nahrung im seichten Wasser oder auf feuchten Wiesen suchen. Sie ernähren sich vor allem von Insekten, Würmern, Schnecken und kleinen Krebstieren, gelegentlich auch von Sämereien.

 

Ihr Verhalten ist lebhaft und aufmerksam – oft sieht man sie in lockeren Gruppen über Felder schreiten oder bei Störungen aufflattern. Besonders eindrucksvoll ist ihr Balzflug: Die Männchen stürzen sich mit überschlagenden Flugfiguren aus der Luft, begleitet von rollenden, melodischen Rufen. Diese „Kiebitzkonzerte“ sind ein unverwechselbares Zeichen des Frühlings in offenen Landschaften.

Brutzeit und Aufzucht

 

Die Brutzeit beginnt ab März oder April. Das Nest ist eine einfache Mulde im Boden, meist spärlich mit Pflanzenteilen ausgelegt und gut getarnt. Das Gelege besteht meist aus vier Eiern, die beide Eltern abwechselnd etwa 24–28 Tage lang bebrüten.

Die Küken sind Nestflüchter und folgen den Eltern schon kurz nach dem Schlüpfen über die Wiesen. Sie suchen ihre Nahrung selbst, werden aber von den Altvögeln geführt und energisch verteidigt. Kiebitze zeigen dabei ein beeindruckendes Ablenkungsverhalten: Sie täuschen verletzte Flügel vor, um Feinde vom Nest wegzulocken.

 

Nach rund fünf Wochen sind die Jungvögel flugfähig. Viele Paare brüten bei günstigen Bedingungen ein zweites Mal.

Stimme

 

Der Ruf des Kiebitz ist unverwechselbar: ein klangvolles, flötendes „Kiwitt“, dem er auch seinen Namen verdankt. Während der Balzzeit ertönen die Rufe fast pausenlos, oft begleitet vom charakteristischen „Tjü-witt-witt“ oder rollenden Lautfolgen, die im Flug oder bei Revierstreitigkeiten zu hören sind.

 

Die Stimme des Kiebitz gehört zu den markantesten Klangbildern der Frühlingslandschaft und ist untrennbar mit Feuchtwiesen und offenen Feldern verbunden.

Meine Fotografie

Jedes Foto ist für mich eine Momentaufnahme der oft flüchtigen, aber magischen Augenblicke, die die Natur uns schenkt. Meine Motivation ist es, die Schönheit und Einzigartigkeit unserer Welt sichtbar zu machen und Menschen dafür zu begeistern, sie zu schützen und zu bewahren.