Der Star – Glänzender Stimmenkünstler im Schwarm
Der Star (Sturnus vulgaris) ist ein faszinierender Vogel mit schillerndem Gefieder, lebhaftem Verhalten und beeindruckender Stimmvielfalt. Er gehört zu den bekanntesten Singvögeln Europas und ist besonders im Frühjahr und Herbst auffällig, wenn riesige Schwärme den Himmel mit spektakulären Formationen füllen.
Sein metallisch glänzendes Federkleid, das je nach Lichteinfall grünlich, violett oder bläulich schimmert, und seine Fähigkeit, die Rufe anderer Vögel und Geräusche zu imitieren, machen ihn zu einem echten Charaktervogel.
Größe: 19–22 cm
Gewicht: 60–95 g
Spannweite: 37–42 cm
Erscheinungsbild: Schwarzes, metallisch glänzendes Gefieder mit hellen Sprenkeln (besonders im Winter); gelber Schnabel im Sommer, dunkel im
Winter
Art: Singvogel aus der Familie der Stare (Sturnidae)
Lebensraum: Offene Kulturlandschaften, Obstgärten, Parks, Dörfer und Städte – bevorzugt mit alten Bäumen oder Gebäuden mit Nistmöglichkeiten
Vorkommen
Der Star ist in fast ganz Europa, weiten Teilen Asiens und Nordafrikas verbreitet. In Mitteleuropa ist er ein häufiger Brutvogel und Kulturfolger, der sowohl in ländlichen Gebieten als auch in Städten anzutreffen ist.
Während viele Stare in Mitteleuropa Standvögel sind, ziehen nördliche Populationen im Herbst in südlichere Regionen, etwa in den Mittelmeerraum oder nach Nordafrika. Besonders im Herbst bilden sich riesige Schwärme – sogenannte „Starenschwärme“ –, die in atemberaubenden Flugformationen den Himmel verdunkeln und zu den eindrucksvollsten Naturschauspielen zählen.
Nahrung und Verhalten
Stare sind Allesfresser mit Vorliebe für tierische Kost im Frühjahr und Sommer – Insekten, Würmer, Larven, Spinnen – und für Früchte und Beeren im Herbst. Sie suchen ihre Nahrung meist am Boden und sind dabei geschickt und ausdauernd.
Typisch ist ihr geselliges Verhalten: Ob bei der Nahrungssuche, beim Schlafen oder im Flug, Stare sind selten allein. Ihr Schwarmverhalten dient nicht nur dem Schutz vor Feinden, sondern auch der Kommunikation.
Besonders auffällig ist ihr Gesang: Stare sind begabte Imitatoren und bauen in ihren Gesang Elemente anderer Vogelarten, Geräusche von Handys, Alarmanlagen oder sogar menschliche Stimmen ein.
Brutzeit und Aufzucht
Die Brutzeit beginnt meist im April und kann bis in den Juli dauern. Stare brüten bevorzugt in Baumhöhlen, Nistkästen oder Mauerspalten. Beide Eltern beteiligen sich am Nestbau, das mit Gras, Halmen und Federn ausgepolstert wird.
Ein Gelege umfasst meist 4–6 blassblaue Eier, die 12–14 Tage lang bebrütet werden. Nach dem Schlüpfen füttern beide Eltern die Jungen mit Insekten und Larven. Nach etwa drei Wochen verlassen die Jungvögel das Nest, werden aber noch einige Tage weiter versorgt.
Stare können zwei Jahresbruten hervorbringen. Nach der Brut schließen sich die Familien zu größeren Trupps zusammen – der Beginn der typischen Sommer- und Herbstschwärme.
Stimme
Der Gesang des Stars ist ebenso vielfältig wie faszinierend. Er besteht aus einer Mischung aus Pfeif-, Klick-, Schnarr- und Trillertönen, oft unterbrochen von imitierten Lauten anderer Vogelarten oder Umgebungsgeräusche.
Während der Balz sitzt das Männchen häufig gut sichtbar auf einer Singwarte, spreizt die Flügel und lässt seine komplexen Gesänge erklingen. Auch außerhalb der Brutzeit bleibt der Star stimmfreudig und gesellig – sein Rufen und Schwatzen gehört zur lebendigen Geräuschkulisse vieler Städte und Landschaften.